Was ist ein Bildungsgutschein ?
Kosten für die Ausbildung oder die Weiterbildung werden vom Staat in Form des Bildungsgutschein übernommen, wenn alle Vorgaben erfüllt sind.
Mit dem Gutscheinmodell soll eine Bildungsfinanzierung gewährleistet werden, die eine Alternative zur herkömmlichen Finanzierung darstellt. Bildungsträger erhalten die Steuergelder nicht direkt, sondern in Form eines Gutscheins. Ausgehändigt wird der nicht übertragbare Gutschein zuerst dem Umschüler*in und der gibt ihn an den Bildungsträger*in weiter. Gegen Geld eingelöst wird der Bildungsgutschein später bei der Staatskasse, Chancengleichheit bekommt durch den Gutschein nach der Verteilung durch das Jobcenter oder der Agentur für Arbeit mehr Gewicht. Weiterbildungen oder Umschulungen lassen sich durch die Inanspruchnahme des Gutscheins finanzieren, wenn beispielsweise diese Voraussetzungen vorliegen:
* Arbeitslosigkeit wird nach der Weiterbildung beendet
* drohende Arbeitslosigkeit soll durch eine berufsbegleitende Maßnahme vermieden werden
* der Berufsabschluss von jungen Leuten soll nachgeholt werden.
Für den beruflichen Neustart den Bildungsgutschein
Dauerhaft einen Arbeitsplatz zu finden ist schwieriger, wenn der erlernte Beruf nicht systemrelevant ist. Für den beruflichen Neustart ist der Bildungsgutschein die Lösung, um sich neu zu orientieren. Ganze Branchen werden in Zeiten der Digitalisierung ins Ausland verlagert, neue berufliche Chancen bietet die Umschulung in einen Bereich mit dem Fachkräftemangel vor Ort. Auf Staatskosten eine Umschulung zu absolvieren, das ist der beste Weg, für den Arbeitsmarkt fit zu werden. Lebenslang in einem Job zu arbeiten, das wird in Zeiten der Digitalisierung immer seltener. Eine frühere Ausbildung ausbauen oder neue Kenntnisse in einem anderen Fachbereich aufbauen, beides ist möglich. Sich in Kurzarbeit zu befinden bedeutet nicht, dass es eine Garantie auf die Rückkehr an den bisherigen Vollzeitarbeitsplatz gibt. Wer sich rechtzeitig über die Möglichkeiten der Weiterbildung informiert, ist auf der sicheren Seite. Die verkürzte Arbeitszeit lässt sich zum Lernen benutzen, sollte die Kurzarbeit in einer Arbeitslosigkeit enden, ist der Betroffene nicht unvorbereitet. Leistungen rund um den Bildungsgutschein sind individuell, sie werden mit dem zuständigen Sacharbeiter*in abgesprochen.
Für das Beratungsgespräch für den Bildungsgutschein gut Vorbreiten
Perspektiven für die Zukunft und Fakten über die neue Branche zu sammeln, das ist der erste Schritt, um den Sachbearbeiter*in zu überzeugen, dass die Weiterbildung wichtig ist. Arbeitnehmer in einem bestehenden Arbeitsverhältnis müssen besonders viel Überzeugungsarbeit leisten, um einen Bildungsgutschein für eine berufsbegleitende Weiterbildung zu erhalten und zum Beispiel den Meister zu machen. In vielen Handwerksberufen ist die Meisterpflicht jetzt vorgeschrieben, wenn man sich selbstständig machen möchte. Für Berufstätige im Niedriglohnbereich kann die berufsbegleitende Weiterbildung ein Ausweg aus der Krise sein, die den Niedriglohnbereich härter trifft als andere Bereiche. In den Genuss eines Bildungsgutscheins können auch Kurzarbeiter oder Berufstätige kommen, wenn der Sachbearbeiter*in den Wunsch nach Weiterbildung fördert. Ein bestehendes Arbeitsverhältnis zu kündigen, um schneller den Bildungsgutschein zu erhalten, ist mit unzumutbaren Mehrkosten für den Arbeitnehmer*in verbunden, denn er erfolgt eine Sperrfrist von bis zu drei Monaten beim Arbeitslosengeld 1. Hohe Erfolgsaussichten für den weiteren Berufsweg soll die Weiterbildung garantieren, allerdings übernimmt der jeweilige Sachberater*in die Einstufung. Der sinnvolle Umgang mit staatlichen Geldern ist das oberste Gebot, bei einer Ablehnung sollte sich der Antragsteller*in schriftlich dokumentieren lassen, warum der Antrag abgelehnt wird und gegebenenfalls Widerspruch innerhalb der vorgegebenen Frist einlegen.
